Mit mehr als 25.000 User-Bildern zählt das Hotel „Giraffe Manor“ in Kenia zu den Stars bei Instagram. Kein Wunder: Wo sonst recken seltene Rothschild-Giraffen schon mal beim Frühstück ihre langen Hälse durchs Fenster?
Viele Hotels lassen heute nichts unversucht, um ihren Gästen spektakuläre Ansichten zu bieten. Denn jeder Hotelbetreiber weiß: Je außergewöhnlicher das Motiv, desto häufiger werden vor allem junge Menschen der Unterkunft einen Besuch abstatten. Eine Studie aus dem Vorjahr zeigt, dass 40 Prozent der Millenials die „Instagramability“ eines Urlaubsorts als entscheidenden Faktor betrachten.
Das Boutique-Hotel Giraffe Manor im Vorort Lang’ata von Nairobi erfüllt genau diese Voraussetzungen: Auf dem Gelände haben zehn Rothschild-Giraffen ihr Zuhause gefunden. Häufig passiert ist, dass die Giraffen beim Frühstück oder beim Abendessen ihren Kopf durchs Fenster stecken und sich von den Gästen füttern lassen.
Die Fotos von diesen Begegnungen gehen via Instagram in die ganze Welt und haben das Giraffe Manor zu einem Hotspot für eine betuchte Klientel gemacht. Stars wie Mick Jagger, Gregor McEwan oder Brooke Shields waren bereits zu Gast. Wer im Giraffe Manor übernachten will, muss tief in die Tasche greifen: Laut Website des Betreibers starten die Kosten pro Nacht samt Vollpension bei US-Dollar 565 pro Person.
Das Giraffe Manor besticht durch sein Ensemble. Das Hotel im Stil eines schottischen Jagdanwesens wurde 1932 von David Duncan errichtet. Duncan war ein Mitglied der Mackintosh-Familie, die mit ihren Toffees zu Wohlstand gelangt war.
Die Geschichte der „Giraffen-Lady“
1974 erwarb die US-amerikanische Naturschützerin Betty Leslie-Melville gemeinsam mit ihrem Mann Jock das Anwesen. Schon vor dem Kauf hatte sich die „Giraffen-Lady“ der Rettung gefährdete Tierarten verschrieben und 1972 gemeinsam mit ihrer Tochter die karitative Organisation „African Fund for Endangered Wildlife“ gegründet.
Das einzige Habitat der Rothschild-Giraffen in Kenia war damals eine Privatranch in Soy in der Nähe von Eldoret. Nachdem die kenianische Regierung die Ranch gekauft hatte und das Land aufteilte, verloren die Giraffen ihren Lebensraum.
Betty Leslie-Melville siedelte ein junges Giraffenpaar namens Daisy und Marlon (benannt nach Marlon Brando) in Giraffe Manor an. Ein Zuchtprogramm sorgte dafür, dass die Population bald auf Dutzend Tiere anwuchs.
1983 zog Rick Anderson, der Sohn von Betty Leslie-Melville, nach Giraffe Manor und errichtete dort ein kleines Hotel. Im März 2009 wurde das Hotel von Mikey and Tanya Carr-Hartley übernommen und ist heute Teil der Hotelgruppe „The Safari Collection“.
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