Farbenspiel im Silberlicht: Der Mondregenbogen der Victoriafälle

Mondregenbogen Victoriafälle

Einen Regenbogen hat wohl jeder schon gesehen. Aber einen Mondregenbogen kriegen nur ganz wenige zu Gesicht. Neben den Cumberland Falls in Kentucky sind die Victoriafälle der einzige Ort der Erde, wo das Naturphänomen regelmäßig zu bestaunen ist.

Ein Mondregenbogen entsteht eigentlich wie ein gewöhnlicher Regenbogen. Feine Wassertröpfchen brechen das weiße Licht in seine Wellenlängen auf, das bekannte Farbspektrum entsteht. Das Licht des Mondes ist allerdings 470.000 mal schwächer als jenes der Sonne.

Durch die zunehmende Aufhellung des Nachthimmels durch vor allem künstliche Lichtquellen – der sogenannten Lichtverschmutzung – sind Mondregenbogen ganz selten geworden. Früher konnte das Naturspektakel etwa auch bei den Niagara-Fällen beobachtet werden.

Bei den Victoriafällen im Grenzgebiet von Simbabwe und Sambia sind die Voraussetzungen ideal. Die Nächte sind dunkel genug, der Sprühnebel des Sambesi steigt bis zu 300 Meter Höhe auf. Wegen ihrer enormen Gischt werden die Fälle von der lokalen Bevölkerung auch „Donnernder Rauch“ (Mosi-oa-Tunya) genannt.

Das Phänomen des Mondregenbogens tritt allerdings nur in den Nächten rund um den Vollmond auf, weil nur dann die Helligkeit des Mondlichts ausreicht. Die beste Zeit, einen Mondregenbogen zu sehen, ist kurz nach Einbruch der Dunkelheit. Die Chancen auf Sichtungen stehen am besten in der Zeit von April bis Juli. Dann ist der Wasserstand des Sambesi hoch genug, um genug Sprühnebel entstehen zu lassen.

Die österreichischen Safari-Experten von Pinto Africa: Bettina und Luke Evans
Spezialisten für die Victoriafälle: Bettina und Luke Evans von Pinto Africa

Die Safari-Experten von Pinto Africa aus Reutte in Tirol organisieren Reisen zum spektaktulären Naturschauspiel. Geschäftsführer Luke Evans ist in Sambia aufgewachsen und kennt die Gegend wie seine Westentasche. Er schließt sich der Meinung anderer Experten an, wonach der Mondregenbogen am schönsten am Eastern Cataract von Sambia aus zu sehen ist.

Viele Touristen sind allerdings erstaunt, dass sie den Mondregenbogen als weiß wahrnehmen. Das liegt am menschlichen Auge, das in in der Dunkelheit die Spektralfarben nicht mehr aufnehmen kann. Im Unterschied zu Kameras: Auf Fotos erscheint der Mondregenbogen, so wie er wirklich ist ist – in bunten Regenbogenfarben.

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