Am nördlichen Ufer des Nokoué-Sees in Benin liegt das Pfahlbautendorf Ganvié. Mit seinen etwa 25.000 Einwohnern gilt es als das größte auf einem See errichtete Dorf in Afrika. Begleiten Sie uns auf einer Bootsfahrt durch das „Venedig Afrikas“.
Die Bewohner von Ganvié leben überwiegend in Häusern aus Bambus, die auf Stelzen aus dem See ragen. Um sich durch die Lagune zu bewegen, ist ein Boot erforderlich. Die Tofinu, die in Ganvié wohnen, verwenden dazu vor allem Einbäume und Pirogen. Allerdings sind auch motorisierte Boote zwischen den Häusern unterwegs.
Ganvié heißt übersetzt „Wir haben überlebt“. Der Name bezieht sich auf Ereignisse vor über 400 Jahren, als die Tofinu vor Sklavenhändlern auf den See flüchteten und dort ihr Dorf errichteten. Seit 31. Oktober 1996 steht Ganvié auf der Vorschlagsliste des UNESCO-Weltkulturerbes.
Heute gilt Ganvié als weitgehend autarkes Dorf. Alle wichtigen Einrichtungen sind vorhanden. Ganvié hat ein Krankenhaus, eine Apotheke, eine Kirche, eine Moschee, einen Friedhof, eine Schule, ein paar Geschäfte und Souvenir-Shops. Die Schule und der Friedhof stehen auf befestigtem Untergrund, der von den Bewohnern mit Erde aufgeschüttet wurde.
Auch einfache Hotels und Herbergen sind es in Ganvié vorhanden, obwohl der Fremdenverkehr bislang eine eher untergeordnete Rolle spielt – laut offiziellen Angaben besuchen lediglich 10.000 Touristen pro Jahr das Stelzendorf.
Dennoch zählt der Tourismus neben der Fischzucht als wichtigste Einnahmensquelle. Highlights sind die schiitische Moschee und der „Schwimmende Markt“, der sich vor dem Hotel Germain befindet. Aber auch die einelnen Bambushäuser sind eine Attraktion für sich.
David Stanley zeigt in seinem Flickr-Account eindrucksvolle Einblicke in den Alltag in Ganvié:
Alle Bilder: David Stanley/Flickr, CC BY 2.0