Zwischen Utopie und Ubuntu: AfrikaBurn in der Karoo-Wüste

AfrikaBurn 2014

Beim Auftakt im Jahr 2007 kamen nur 1.000 Teilnehmer auf die Stonehenge Farm am Rande des Tankwa-Karoo-Nationalparks, heuer sind es bereits 13.000: Die Rede ist von AfrikaBurn, dem südafrikanischen Ableger des berühmten Burning-Man-Festivals in den USA. 2017 findet das Event vom 24. bis 30. April statt.

Wie beim großen Vorbild in den USA, wird auch bei AfrikaBurn eine Traumwelt aus dem Boden gestampft. Die Veranstalter stellen dabei lediglich die Wüste als Bühne zur Verfügung, bespielt wird sie von den Teilnehmern selbst. Und die „Burner“, so werden die Teilnehmer genannt, schaffen in der Karoo ihre Vorstellung einer neuen Welt: mit utopischen Kunstwerken, Musik und Performances.

Wie heißt es so schön im Leitbild des Festivals:

„AfrikaBurn ist eine von den Teilnehmern geschaffene Bewegung, ein Experiment für den Aufbau einer inklusiven Gemeinschaft, Dekommodifizierung, Kreativität, Selbstvertrauen und radikaler Selbstdarstellung. Es ist eine Chance, die Welt neu zu erfinden.“

Die Teilnahme am Festival beruht auf elf Grundsätzen. Einer der zentralen ist dabei das Beschenken. Geld darf während der Veranstaltung keine Rolle spielen, jeder Burner bringt etwas mit. Ob Essen, Wasser oder Bier – alle Mitbringsel werden in der Community geteilt.

Wer weitere Eindrücke über die Stimmung beim AfrikaBurn gewinnen möchte, dem seien folgende Artikel ans Herz gelegt:

Höhe- und Wendepunkt des Festivals ist der vierte Tag: Das Wahrzeichen des Festivals, der sogenannte „San Clan“, wird in Brand gesteckt. Von nun an gehen auch die anderen Kunstwerke in Flammen auf.

San Clan selbst verkörpert einen Körper mit mehreren Köpfen und Beinen, die für das Kollektiv stehen. Ähnliche Symbole sind auch auf den Felsmalereien der San in Südafrika zu finden. AfrikaBurn ist also von der Lebensphilosophie Ubuntu inspiriert: Jeder ist Teil eines Ganzen.

Titelbild: David Horwitz/Flickr, CC BY-SA-2.0