Fish River Canyon: Weitwandern in der Mondlandschaft

Blick in den Fish River Canyon

Der Fish River Canyon im Süden Namibias ist der längste Canyon Afrikas. Zwischen Mai und September kann man den Canyon durchwandern. Die 85 Kilometer lange Strecke ist aber alles andere als ein Honiglecken.

Mit einer Länge von 160 Kilometern Länge gilt der Fish River Canyon nach dem Grand Canyon (445 Kilometer) als der zweitgrößte Canyon der Welt. In der Schlucht kann es verdammt heiß werden. Das namibische Wetteramt MeteoNA hat hier Rekordtemperaturen jenseits der 50 Grad Celsius gemessen.

Wegen der ernormen Hitze ist der Abstieg in den Canyon während des namibischen Sommers strikt untersagt. Und das aus gutem Grund: Mehrfach haben bereits schlecht ausgerüstete Wanderer hier den Tod gefunden.

Die 85 Kilometer lange Strecke verlangt Wanderern alles ab. Vier bis fünf Tage ist man im Canyon unterwegs – bei sengender Sonne, auf heißem Geröllboden und mit schwerem Proviant am Rücken.

Ein Köcherbaum auf dem Weg zum Fish River Canyon (Foto: Shutterstock.com)

Schatten gibt es in der Mondlandschaft nur wenig: Vereinzelt passiert man Köcherbäume. Die Pflanzenart aus der Familie der Aloen ist hervorragend an das Klima angepasst. Mit seinem schwammartigen Fasergeflecht im Stamm und in den Ästen kann der Baum Wasser über einen langen Zeitraum speichern.

20 Kilometer pro Tag, das geht ganz schön an die Nieren. Wenn der Körper schlapp macht, wird es schwierig. Es gibt nur zwei Notausstiege, die sich bei Kilometer 13 und Kilometer 68 befinden. Nicht alle schaffen es bis zum Ende, wie der Reisejournalist Kai Althoetmar in seiner eindrucksvollen Reportage berichtet.

Die interaktive Karte von Roelf Vorster zeigt den detaillierten Streckenverlauf vom Einstieg Hiker’s Viewpoint im Norden bis zu den heißen Quellen von |Ai-|Ais. Das Thermalwasser ist 60 Grad heiß und eine Wohltat für die müden Knochen.

Titelbild: Blick in den Fish River Canyon (Foto: Shutterstock.com)