Der Kakum-Nationalpark ist eine der beliebtesten Touristenziele in Ghana. Neben seiner Artenvielfalt ist der Park vor allem wegen einer Attraktion bekannt: Kakum hat den ersten Baumkronenweg in Afrika.
Der Eingang zum 350 Quadratkilometer großen Park liegt beim Dorf Abrafo in der Zentralregion. Diese Ortsangabe ist für Ghana-Neulinge oft etwas verwirrend, da die Zentralregion nicht im Herzen sondern im Süden des westafrikanischen Landes liegt. Hauptstadt der Region ist das Touristenzentrum Cape Coast. Von hier zum Nationalpark-Eingang sind es etwa 30 Kilometer in nördlicher Richtung.
Seine Nähe zu Cape Coast hat dem Kakum-Nationalpark zu hoher Popularität verholfen. Bekannt geworden ist er aber wegen einer echten Attraktion: Das Naturparadies kann mit dem ersten Baumkronenweg in Afrika aufwarten. Der wackelige Pfad besteht aus sieben Hängebrücken, die sich bis zu 40 Meter über dem Boden befinden.
Der Baumkronenweg soll Parkbesuchern Beobachtungen ermöglichen, die sonst eher verborgen bleiben. Der Kakum-Nationalpark ist Heimat einiger seltener Tierarten, wie z. B. der Lowe-Meerkatze, des Waldelefanten oder der Zibetkatze. Auch für seine Vielfalt an Vögeln ist der Park berühmt.
Dennoch ist es schwer, die Tiere im dichten Regenwald zu entdecken. Die Parkleitung plant daher Lichtungen und Wasserlöcher, damit bessere Sichtungen auf die Waldelefanten ermöglicht werden.
Allerdings haben die Dickhäuter nicht nur Freunde. Aus den umliegenden Dörfern häufen sich Beschwerden von Bauern, dass die Elefanten aus dem Kakum ihre Kakao-Felder vernichten würden.
Die Parkleitung hat Kompensationszahlungen bislang verweigert, weil sich die Landwirtschaft immer weiter Richtung Kakum-Park ausdehnt. Die Bauern reagieren teilweise mit rabiaten Drohungen: Manche haben angekündigt, Elefanten abzuschießen oder gleich den Nationalpark in Brand zu stecken.
Titelbild: Chris Armstrong/Flickr, CC BY-ND 2.0