Die Getreidespeicher von Nôk

Die Höhlen von Nôk in Togo

In Savanes, der nördlichsten Region des westafrikanischen Togo, befinden sich die Grotten von Bobak, Mamprouk und Nôk. Die Höhlen boten einst der einheimischen Bevölkerung Zuflucht vor ihren Feinden. Davon zeugen insgesamt 217 einmalige Gefäße aus Ton, die als Getreidespeicher gedient haben.

Die Speichergefäße in den Höhlen von Mamprouk und Nôk stehen seit dem Jahr 2000 auf der Vorschlagsliste des UNESCO-Welterbes. Am populärsten sind die Höhlen von Nôk, in denen sich 134 der Tongefäße befinden.

Die Getreidespeicher sind entweder zylindrisch, länglich oder haben einen halbkugelige Form. Im Schnitt weisen sie eine Höhe von zweieinhalb Metern auf, ihr Durchmesser beträgt in der Regel drei Meter.

Sie dienten vor allem der Aufbewahrung von Hirse, um die Ernährung der Bevölkerung bei Kriegen sicherstellen zu können.

Getreidespeicher in den Höhlen von Nôk in Togo
Verschiedene Aufbewahrungsgefäße für Hirse in den Höhlen von Nôk in Togo (Bild: Shutterstock.com)

Und Konflikte gab es im heutigen Savanes zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert offenbar genug. Laut UNESCO stammen die Tongefäßen von den einheimischen Konkomba, Moba und Maprusi, sich zunächst untereinander bekriegten. Später kämpften sie gegen eine Unterwerfung durch die Anufo, die im Norden von Togo ein Königreich errichtet hatten.

Auf Moba heißt „nôk“ soviel wie „versteckt“. Die Bezeichnung lässt keine Fragen offen. Die Höhlen von Nôk liegen an der Nordseite des letzten Hochreliefs vor der Savanne. Im obersten Viertel öffnen sich horizontale Spalten, die zu den Höhlen führen.

Früher erfolgte der Einstieg von oben – die Moba hantelten sich an Lianen zu den Eingängen herab. Heute gelangen die Besucher über eine Metalltreppe zu den Grotten.

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