João Araújo blickt über die beeindruckende Mondlandschaft von „Miradouro da Lua“ und beschließt für immer in Angola zu bleiben. Der junge Mann aus Lissabon ist eigentlich nur in das südwestafrikanische Land gereist, um seinen Vater zu finden. Dieser war nach dem Ende der Kolonialzeit nicht nach Portugal zurückgekehrt.
Das ist kurz und bündig die Handlung von „O Miradouro da Lua“ des portugiesischen Regisseurs Jorge Antonió aus dem Jahr 1993. Der 85-Minuten-Streifen hat als erste portugiesisch-angolanische Koproduktion den Einzug in die Filmgeschichte geschafft. Beim Festival im brasilianischen Gramado wurde er 1993 für eine Goldene Kikito als bester Film nominiert.
João Araújo wird von dem vor allem in Portugal bekannten Schauspieler João Cabral verkörpert. Cabral hat u. a. auch im Filmdrama “Das Geisterhaus” nach der Romanvorlage von Isabell Allende mitgewirkt. Eigentlicher Star des Films ist aber die “Aussicht zum Mond”, die João Araújo letztendlich zum Bleiben bewegt. Die beeindruckende Felslandschaft “Miradouro la Lua” liegt etwa 100 Kilometer südlich des Zentrums der Hauptstadt Luanda direkt an der Nationalstraße 100.
Die farbenprächtigen Felsformationen haben sich über die Jahrtausende durch den Einfluss von Wind und Regen herausgebildet. Vor allem im warmen Licht der Abendstunden versuchen hier viele Touristen, die wunderschöne Landschaft mit dem Atlantik im Hintergrund als Foto festzuhalten.
Laut Tripadvisor ist “Miradouro la Lua” heute das beliebteste Touristenziel Angolas . Das Land, in dem in den Jahren von 1975 bis 2002 ein blutiger Bürgerkrieg tobte, vermarktet sich zunehmend auch als Destination. Offenbar mit Erfolg: Vor zehn Jahren verzeichnete Angola lediglich 195.000 Ankünfte. 2015 waren es bereits 592.000.
Die Mondlandschaft ist auch gut aus der Satelliten-Perspektive zu erkennen:
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